C U14 – Kniffliges Spiel kürt vorläufigen Tabellenführer
Nach zwei (deutlichen) Siegen in Folge kam mit dem JFV Buxtehude eine erfahrene und schwer einschätzbare Truppe nach Mulsum. Für beide Mannschaften war die Marschrichtung klar: Ein Sieg wäre die erste Absetzbewegung in dieser Staffel, die bisher einen eher kuriosen Verlauf zeigt. Entsprechend war die Spannung vor dem Spiel greifbar und das Spiel sollte dann auch viel Emotion und Trubel bieten.
Nach dem im Vorfeld dieser Partie aufgrund einer von Buxtehude gewünschten Verlegung und suboptimaler interner Kommunikation etwas mehr Hektik bei der Teamzusammenstellung als bisher aufkam, konnten wir dennoch eine schlagkräftige Truppe aufbieten.
Mit Baskin fiel nur ein Spieler verletzungsbedingt aus (Schulterläsion). Zudem rotierten Ehlers und die Peike-Zwillinge aus dem Kader.
Die Startaufstellung zeigte dann vor Sick eine Vierkette mit dem zuletzt stark spielenden Gerken in der Zentrale. Daneben kam Kirst zum Einsatz, während Wibusch rechts und Zielinski links verteidigen sollten. Vor der Viererkette war Bardenhagen als Schaltzentrale gesetzt und die offensiven Halbpositionen im Mittelfeld wurden durch Alemi und Raap bespielt. Die Außenbahn links besetzte Startelfrückkehrer Diehl. Rechts wurde Forot aufgeboten und davor im zentralen Sturm sollte wie zuletzt Branke für eine Anspielstation und Torgefahr sorgen. Die Bank zeigte sich exzellent mit Wegener, Fazlijaj, Dankert und Witz bestückt.
Der JFV Buxtehude hatte sich zuletzt mit einer auf Dynamik und Geradlinigkeit angelegten Spielweise gezeigt. Das Spiel wird dabei hauptsächlich über die sehr schnellen Außenbahnspieler entwickelt und der Ball in hohem Tempo auf den gegnerischen Strafraum zugespielt. Ballbesitz und lange Passketten sind eher die Ausnahme. Also waren die Geest’ler vor der Wucht der Gäste gewarnt, die zu dem im Kern schon seit Jahren zusammengehalten wurden und mit Trainer Mertens über viel Erfahrung auf der Trainerbank verfügten. Mit nur zwei Auswechseloptionen waren die Gäste aber ob der gestiegenen Anforderungen an die Kondition und Athletik in dieser ersten Großfeldsaison, etwas im Nachteil gegenüber den Hausherren.
Dies vorwegschickt, sah der Spielplan der Geest’ler vor, dass man vor allem im vorderen Drittel auf die richtigen Pressingmomente lauern wollte, damit erst gar nicht die Geschwindigkeit ins Buxtehuder Angriffsspiel kommen konnte, vor der doch einiges an Respekt herrschte. „Gesagt, getan“ war dann das Motto der Offensivspieler von der JSG und legten wie die Feuerwehr los. Mit hohem Tempo und Aggressivität wurden die Buxtehuder mit dem Anpfiff hinten eingeschnürt und sogleich gab es eine Serie von Eckbällen für die Gastgeber, die jedoch ohne Effekt blieben. Der Druck blieb dennoch hoch und es ergab sich die erste Großchance für die Hausherren durch Alemi (6. Minute), der ganz knapp am toll parierenden Auswahltorhüter der Buxtehuder scheiterte, der das 1-gegen-1 mit einer Fußabwehr für sich entschied.
Danach kamen die Gäste aus Buxtehude besser ins Spiel und es kam zu leichten Feldvorteilen für den JFV. Den ersten Torschuss für den JFV verzeichnete man dann in der 8. Minute, doch Sick war zur Stelle und hielt die JSG schadlos. Der Ballbesitz war nun recht ausgeglichen und das Spiel fand vor allem im Mittelfeld statt, wo sich zunehmend eine gewisse Passivität der Hausherren breitmachte. Zwar kam man in der 13. Minute durch Forot nochmal zu einer guten Chance, wo nach Zuspiel durch Branke der Ball aber ein weiteres Mal gut vom Gästekeeper pariert wurde. Doch nur eine Minute später machten sich die zu großen Abstände im Mittelfeld dann negativ bemerkbar. Buxtehude konnte einen schlecht verteidigten Ball, durch entschlossenes Gegenpressing im zentralen Mittelfeld, in der Hälfte der Geest’ler halten und die herausrückende Abwehr wurde gekonnt über die Flügel aus dem Spiel genommen. Der pfeilschnelle Flügelstürmer der Gäste war zur Stelle und netzte aus halblinker Position entschlossen zur Führung ein. Das Spiel nahm daraufhin weiter an Intensität und Nickligkeiten zu, doch der sehr junge Schiedsrichter Höck hatte mit einer ruhigen Spielleitung alles im Griff.
Die rund 40 – 50 Zuschauer sahen dann eine Phase der Dominanz seitens der Hausherren. Buxtehude zog sich etwas zurück und das bisher eher mäßige Positionsspiel der Geest’ler wurde etwas besser. So gab es in der 17. Minute eine Halbchance für die Geest, wobei ein Freistoß von Forot auf Branke erst geklärt, dann im Nachsetzen aber wegen Abseits abgepfiffen wurde. Nur eine Zeigerumdrehung später waren es dann die Gäste, die nach einer Kopfballabwehr den zweiten Ball eroberten und auf das Tor schossen, jedoch deutlich über den Kasten von Sick.
Danach plätscherte das Spiel vor sich hin. Die Buxtehuder verschoben gut und ließen nicht viel anbrennen. Hier und da kam etwas Nervosität auf und man merkte, mit welcher Spannung Spieler, Zuschauer und auch Trainer bei der Sache waren. Die letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff ließen dann aber nochmal aufhorchen. So war der mittlerweile eingewechselte Fazlijaj eine weitere Belebung für das Offensivspiel (Branke wechselte auf links) und stellte die Gästeabwehr vor schwere Aufgaben. Waren die ersten Antritte des Stoßstürmers noch recht ziellos, so war es in der 29. Minute ein grandioser Steckpass von Alemi, den Fazlijaj entschlossen auf das Tor der Gäste zutrieb. Doch die geschickte Winkelverkürzung durch den Gästekeeper ließ nur wenig Raum für einen Abschluss, so dass der Ball ganz knapp am Außenpfosten vorbei ins Toraus trudelte.
Trotz viel Ballbesitz der Hausherren in dieser Phase, kamen die Gäste nochmal mit einem Kopfball nach Freistoß zu einer Torchance, nach dem gut zwanzig Meter vor dem Geest-Strafraum ein Buxtehuder Spieler unfair gestoppt worden war. Den furiosen Schlusspunkt unter dieser insgesamt mehr von Kampf und Nervosität geprägten ersten Hälfte, setzten dann aber die Gastgeber. Aus einem tollem Umschaltmoment heraus kam der Ball aus dem zentralen Mittelfeld auf Forot, der den Ball mit starker Dynamik die rechte Seite heruntertrieb und scharf vor das Tor der Buxtehuder passte. Dort war Branke an der richtigen Stelle und beförderte den Ball mit einem beherzten Rutscher über die Torlinie!
Mit Blick auf die Spielanteile in der ersten Halbzeit war es ein verdienter Ausgleich. Großchancen gab es letztlich nur für die Hausherren, aber Buxtehude hatte die zu großen Räume im Mittelfeld immer wieder clever genutzt und zeigte sich als sehr effektive und widerstandsfähige Mannschaft.
Die zweite Hälfte begann dann gleich mit einem Paukenschlag! In der 37. Minute war es wieder der umtriebige Fazlijaj, der sich nach Balleroberung im Mittelfeld den Ball selbst vorlegte und durchstartete. Der mittelweile auf der linken Außenbahn spielende Wegener lief aus dem Abseits zurück und deutete eine Ballannahme an, brach dann aber rechtzeitig ab. Schiedsrichter Höck, bis hierhin mit zwei, drei guten Abseitsentscheidungen aufgefallen, entschied auf weiterspielen, woraufhin Fazlijaj, der sich noch immer im Laufduell mit den Innenverteidigern befand, den Ball am herauseilenden Torwart vorbei und ins Tor spitzelte. Dies bedeutete die 2:1-Führung und gleichzeitig auch der emotionale Wendepunkt in der Partie.
Die lautstarken Proteste von der Seitenlinie und dem Gästepublikum, aufgrund der vermeintlichen Abseitsstellung des nicht eingreifenden Geest-Spielers, blieben ungehört und fortan wurde jede Schiedsrichterentscheidung kritisch begleitet. An dieser Stelle muss nochmal betont werden, dass jeder, egal ob Spieler, Trainer oder Zuschauer, mit dafür verantwortlich ist, wie unsere jungen Fußballer Respekt und Fairness gegenüber dem Schiedsrichter lernen. Hier gab es einige Bemerkungen, die nicht dazu beitrugen, diesen Respekt zu vermitteln. Gerade auch mit Blick auf das Alter des Unparteiischen muss sich jeder fragen, ob das der richtige Ansatz war, um junge Menschen für das so wichtige Schiedsrichteramt zu begeistern. Denn ohne Schiri gibt es auch kein Spiel!
Während man an der Seitenlinie und hinter der Bande haderte, zeigten die Gästespieler auf dem Feld sich jedoch nicht übermäßig von dem Rückschlag beeindruckt. Im Gegenteil, an Engagement, Zusammenhalt und Wille wurde noch zugelegt und für die Hausherren war es nun eine Frage der Mentalität, ob man auch diese Haltung annehmen konnte. Die Botschaft in der Halbzeitpause wurde glücklicherweise ebenfalls erhört und so sollten es vor allem die spielerischen Elemente sein, die uns Vorteile im Spiel mit dem Ball verschaffen würden. Es entwickelte sich eine insgesamte sehr einseitige Partie in der zweiten Hälfte, mit viel Ballbesitz für die Hausherren und einem deutlich verbesserten Spiel ohne Ball. Nach Chancen durch Bardenhagen, der seinem Schuss aber nicht genügend Druck mitgeben konnte (41.) und einer Großchance durch Fazlijaj, der nach einem starken Sololauf dann nur den Außenpfosten traf (50.), waren es vor allem die gut rotierenden Mittelfeldspieler, allen voran Wegener, die immer wieder Druck auf die Abwehrkette der Gäste ausübten.
So war das 3:1 durch Fazlijaj in der 57. Minute zwar die logische Konsequenz aus der hohen Ballbesitz- und Passquote, doch zustande kam es durch das kämpferische Element in Form von Wegener, der nach toller Balleroberung auf der linken Außenbahn den einstartenden Fazlijaj in der Mitte mustergültig bediente. Zuvor hatte Buxtehude in der 53. Minute noch eine Unaufmerksamkeit im Spielaufbau provoziert, jedoch blieb der Abschluss ohne Folgen für die Hausherren. In der 67. Minute sahen die Zuschauer dann noch eine weitere Chance der Gastgeber, doch der Ball von Wegener (nach gutem Zuspiel durch Witz) auf Forot am langen Pfosten, wurde knapp verpasst.
Damit ging dieses emotionale und feurige Spiel mit einem Sieg der Hausherren zu Ende, der ob der klareren Chancen im ersten Durchgang sicher nicht unverdient ist. Buxtehude hat deutlich gezeigt, warum die Mannschaft als schwierig zu bespielen gilt, bringt sie doch mit Tempo und Mentalität zwei entscheidende Eigenschaften mit, die man für erfolgreiche Fußballspiele benötigt. Doch auch die Geest’ler haben sich nicht nur auf Technik und Passspiel verlassen, sondern dagegengehalten und sich diesen Sieg hart erarbeitet.
Die lange Spielpause (bis Ende Oktober) nutzt die JSG Geest mit zwei Testspielen gegen den JFV Concordia (28.09., 13 Uhr in Selsingen) und JSG A/O/B/H U13 (01.10., 18 Uhr in Ottendorf), bevor es am 19. Oktober geben den SV Ottensen weitergeht.